Berlin

„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ – seinen vielleicht bekanntesten Song widmete Liedermacher Reinhard Mey den lärmgeplagten Anwohnern des Innenstadtflughafens Tempelhof. Hier landeten alle Zivilflugzeuge mit Passagieren für den Westteil der geteilten Stadt. 1974 gab es Entlastung: Tegel wurde nach umfangreichem Umbau und Erweiterung als neuer Großflughafen eröffnet. Tempelhof diente nun noch als amerikanischer Militärflugplatz und ab 1985 wieder der zivilen Luftfahrt mit kleineren Maschinen, bis er 2008 endgültig geschlossen wurde und auf dem Flugfeld der Tempelhofer Park als grüne Oase in der Stadt entstand. Nach der deutschen Vereinigung haben Flugreisende heute die Wahl zwischen
 

  • Tegel (TXL) im Nordwesten und
  • Schönefeld (SXF) im Südosten

 
an der Stadtgrenze zu Brandenburg. Hier entsteht auch der mittlerweile weit über die Grenzen Berlins bekannte Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg (BER) – Baubeginn 2006, Eröffnungszeitpunkt weiterhin offen, aber sicher nicht vor Ende 2020.

Tegel – Totgesagte leben länger

Mit mehr als zwanzig Millionen Passagieren ist Berlin Tegel der drittgrößte Flughafen in Deutschland nach Frankfurt am Main und München. Im Schnitt alle zwei Minuten startet oder landet während der Öffnungszeiten ein Flieger. Eigentlich sollte Tegel längst außer Betrieb genommen sein, aber durch die Bauverzögerung bei BER hat er nichts von seiner Bedeutung eingebüßt, verzeichnet sogar stetig wachsende Fluggastzahlen. Tegel ist das ideale Ziel für alle westlichen Stadtteile Berlins. Eine S-Bahn gibt es hier zwar nicht, aber zwei Expressbusse verbinden den Airport mit dem Stadtzentrum. Die Linie TXL fährt im Sechs-Minuten-Takt Richtung Hauptbahnhof. Die Fahrt dauert je nach Tageszeit zwischen zwanzig und dreißig Minuten. Für Touristen und Geschäftsreisende, die in die City West möchten, ist die Linie X9 die beste Wahl. Bis Ernst-Reuter-Platz, Kurfürstendamm und Bahnhof Zoo sollte man ca. zwanzig Minuten einplanen. Alternativ können Passagiere auch an diversen Zwischenhalten auf S- und U-Bahnen wechseln. Taxis sind nicht unbedingt schneller, bieten aber vor allem mit viel Gepäck mehr Bequemlichkeit durch die umsteigefreie Fahrt bis vor die Hoteltür. Die Kosten liegen bei rund zwanzig Euro (City West) bis dreißig Euro (Alexanderplatz) je nach Fahrtziel und Verkehrsaufkommen.

Schönefeld mit Bahnanbindung

Schönefeld liegt etwas weiter außerhalb, deshalb ist eine Taxifahrt in die City mit ca. vierzig bis fünfzig Euro teurer. Wer mit der Bahn fährt, braucht ein Ticket für die Zonen ABC, das aber nur wenig teurer ist als die normale Innenstadt-Fahrkarte AB. Um während des Aufenthalts stressfrei mobil zu sein, nimm am besten gleich ein Tagesticket oder eins der Tourismus-Angebote für mehrere Tage mit weiteren Vergünstigungen. Vom Terminal bis zum Bahnhof Schönefeld sind es etwa zehn Minuten Fußweg. Der Regionalverkehr braucht zwanzig Minuten zum Ostbahnhof und dreißig Minuten bis Hauptbahnhof, die S-Bahn bedient mehr Zwischenhalte und ist deshalb etwas länger unterwegs. Die Mietwagen-Stationen findet man im Terminal A.


 
Bild von william.perugini (Bigstock)